Die Freiwillige Feuerwehr Wagenfurth wurde 1936 gegründet. Der erste Ortsbrandmeister war Adam Sohl, der dieses Amt bis 1942 inne hatte. Ihm folgte Johannes Kördel bis 1946. Danach übernahm wieder Adam Sohl die Führung, die er 1954 an seinen Sohn Werner Sohl abgab. Werner Sohl trug die Verantwortung für die Feuerwehr bis 1958. Er verstarb im Frühjahr dieses Jahres. Karl Freitag leitete daraufhin die Feuerwehr von 1958 bis 1962. In diesem Jahr wählten die Wagenfurther Feuerwehrleute dann Helmut Jacob zum neuen Oberbrandmeister, der dieses Amt bis 1981 inne hatte. Stellvertreter wurde Wolfgang Lanzenberger, der dieses Amt bis 1994 leitete. Damit hatte sich die Feuerwehr ein Duo an die Spitze gewählt, das auf die Entwicklung der Feuerwehr über mehr als 20 Jahre maßgeblichen positiven Einfluss hatte.
Die technische Ausrüstung der Wagenfurther Feuerwehr begann mit einem umgebauten Bäckerwagen einer Bäckerei aus Körle. In einem Schuppen neben dem jetzigen Dorfgemeinschaftshaus wurde der Anhänger untergebracht. Er musste im Einsatz- und Übungsfall von einem Traktor gezogen werden. Da der Ort Wagenfurth landschaftlich geprägt war und Traktoren schon früh auf den Höfen Einzug hielten, war es immer gewährleistet, den Anhänger ziehen zu können.
Im Zuge des Umbaues des Wohnhauses von Heinrich Dieling zum jetzigen Dorfgemeinschaftshaus in den Jahren 1966/67 wurde für damalige Verhältnisse eine angemessene Feuerwehrgarage im Kellergeschoss des Gebäudes errichtet. Da die finanziellen Verhältnisse der Gemeinde nicht zum besten standen, wurde die Garage durch Eigenleistung der Feuerwehrleute erbaut. In diesem Jahr hielt mit einem gebrauchten VW-Bus aus Beständen der Polizei die Motorisierung Einzug. Mit diesem ersten Feuerwehrfahrzeug war man zu dieser Zeit und im Vergleich zu vielen anderen kleinen Feuerwehren hervorragend ausgerüstet.
Zu Beginn der 80iger Jahre war absehbar, dass mittelfristig die Ersatzbeschaffung eines Tragkraftspritzenfahrzeuges notwendig wurde. Dies führte zu einem Unterbringungsproblem. Die Garage unter dem Dorfgemeinschaftshaus war zu klein und entsprach bei weitem nicht den einschlägigen Unfallverhütungsvorschriften und den Anforderungen an einen zeitgemäßen Feuerwehrdienst.
Letztlich sollte das neue Feuerwehrhaus in den unteren freien Teil des Friedhofs gebaut werden. 1985 wurde das neue Feuerwehrhaus dort errichtet. Da jedes Haus ein Dach haben muss, bot sich die Gelegenheit an, dieses Dachgeschoss als Friedhofshall zu nutzen.
Mit dem neuen Haus, das 1986 im Rahmen des 50-jährigen Bestehens eingeweiht wurde, verfügte die Feuerwehr nunmehr über die notwendigen Räumlichkeiten, um neben dem Fahrzeug und den technischen Geräten auch die persönliche Schutzausrüstung ordnungsgemäß unterzubringen.
1994 bekam die Feuerwehr Wagenfurth ein TSF-Wasser. Im Verlauf der Jahre veränderte sich das Einsatzspektrum für die Freiwilligen Feuerwehren und Einsätze bei Verkehrsunfällen oder PKW-Bränden gehörten nun zur Tagesordnung.
Im Rahmen der Dorferneuerung entstand oberhalb des Gemeinschaftshauses vor der Kirche ein Dorfplatz. Dafür musste der frühere Feuerwehrschuppen weichen. Da neben dem Feuerwehrhaus noch Platz war und Nachbar Wolfgang Lanzenberger einige Quadratmeter seiner Hoffläche abgab, bauten die Feuerwehrleute dort mit viel Eigenleistung einen weiteren Fahrzeugstellplatz an, in dem neben dem Anhänger auch das Mannschaftstransportfahrzeug Platz gefunden hat. Somit können nun alle Fahrzeuge, Geräte und persönliche Schutzausrüstung unter einem Dach gelagert werden.
Ein Markenzeichen der Wagenfurther Feuerwehrleute ist und war die Teilnahme an Wettkämpfen und Leistungsübungen. Diese Notwendigkeit wurde schon Ende der 60iger Jahre erkannt. Gerade für Feuerwehren mit wenig Einsätzen sind sie Gelegenheit, das Feuerwehrhandwerk unter Zeitdruck zu erlernen und auszuführen. 1992 schaffte man erstmalig die Teilnahme am hessischen Landesentscheid. Seit 1989 gehört die Feuerwehr Wagenfurth bei den Leistungsübungen zu den Spitzenteams des Landkreises.
Dennoch sind die Leistungsübungen nur ein Teil der örtlichen Feuerwehrausbildung. Durch regelmäßige Teilnahme an Ausbildungsgängen und Fortbildungen haben sich die Mitglieder der Einsatzabteilung über Jahre hinweg einen guten Ausbildungsstand erworben, der für die Bewältigung der Einsatzaufgaben notwendig ist.