Margret Knopp-Schellbach, geb. am 26.10.1913, wächst als Tochter eines Schriftsteller zusammen mit ihren beiden Schwestern in Hamburg auf. Sie arbeitet als Erzieherin für Kinder aus dem St.Pauli Milieu. Da sie oft nur unter sehr großen Schwierigkeiten an das Wesen dieser Kinder herankommt, beginnt sie Portraitskizzen anzufertigen.
Diese Portraits von verwahrlosten Kindern in Hamburg kommen 1932 einem Akademiedirektor in die Hände. Dieser richtet ihr die 1. Ausstellung ein. Auf dieser Ausstellung erkennt man ihr Talent und sie erhält ein Stipendium an der Kunstakademie in Hamburg. Doch ein Studium ist nicht das Richtige. Sie beschließt: „Ich suche mir einen Maler, der mich ausbildet.“ So lernt Sie Willi Knoop (1888 bis 1966) kennen und lieben und wird seine Meisterschülerin. Willi Knoop ist einer der bedeutendsten norddeutschen Aquarellisten.
1937 Emigration nach Jugoslawien – als „entartete“ Künstler verfolgt.
1938 finden sie in Wien ein neues Zuhause und heiraten dort am 22.12.1938
1946 kehren sie nach Lütjenburg zurück, in den Geburtsort von Willi Knoop. Dort finden sie Unterkunft in einer kleinen Strandhütte in Hohwacht. In dieser Hütte entsteht ihr erstes gemeinsames Nachkriegswerk, die Mappe „Wedder to Huus“. Aus dieser Mappe können hier im Museum Drucke erworben werden.
Den Lebensunterhalt verdient Margret Knoop-Schellbach für ihre Familie fast zwei Jahre durch Puppentheater-Tourneen mit selbstgeschnitzten aus Lindenholz bestehenden „Ensemble“.
1952 Berufung in den Schuldienst der Stadt Kiel, wo sie mehr als 20 Jahre lang als Kunsterzieherin tätig ist.
1966 stirbt Willi Knoop.
Danach beginnt für Margret Knoop-Schellbach ein neues Leben. Sie unternimmt Arbeitsreisen in viele Länder der Welt.
Highlights ihres künstlerischen Lebens sind u.a.
Am 18. September 2004 stirbt Margret Knoop-Schellbach in Kiel im Alter von 91 Jahren. Am 02. Oktober 2004 wird sie auf dem Friedhof Körle, Ortsteil Lobenhausen beigesetzt.
Wie entstand die Freundschaft zwischen der Künstlerin und der Gemeinde Körle?
1957 hatte sie zum erstemal einen Traum der dann immer wiederkehrte. Es war der Traum von einer weißen Kapelle, die sie ausmalen und neu gestalten sollte. Im Jahr 1981 ist dieser Traum Wirklichkeit geworden. Bei ihren Reisen traf sie auf Pfarrer Heubner, dem sie von ihrem Traum erzählte und der ihr anbot, die Kirche in Lobenhausen zu gestalten. Bevor es jedoch losgehen konnte, musste erst einmal der Kirchenvorstand und die Gemeinde überzeugt werden. Für die Künstlerin aber kein Problem. Die Bürokratischen Hürden wurden von ihr ebenfalls gemeistert.
Bei einer ihrer vielen Reisen kam Margret Knoop-Schellbach nach Körle. Sie hatte gehört, dass die Kirche in Lobenhausen renoviert werden sollte. Die Gestaltung einer Kirche nach ihren Vorstellungen war schon immer ein Traum von Margret Knoop-Schellbach gewesen. Diesen Traum konnte sie durch die Gestaltung der Kirche im Körler OT Lobenhausen Wirklichkeit werden lassen. Mit ihrer Begeisterung konnte sie den Kirchenvorstand, die Gemeinde Körle und die Bürger von Lobenhausen für ihre Idee begeistern und so begann 1981 die sechsmonatige Ausgestaltung der Dorfkirche zur „Kirche der Seligpreisungen“ zusammen mit der Bevölkerung und vielen Mitarbeitern aus ganz Deutschland.
Durch die Ausgestaltung der Kirche fühlte sich Margret Knoop-Schellbach so sehr mit Körle verbunden, das 1985 das Museum der Freundschaft als Geschenk an die Gemeinde Körle entstand. Die sieben Räume hier im ersten Stock des Rathauses zeigen Werke der Künstlerin. Die mit ihren in 50-jähriger Arbeit entstandenen Werke sind Werke aller Art, aller Materialien. Schnitzarbeiten, Ölgemälde, Kupfer- und Silbertreibarbeiten, Aquarelle, Stoffmalerei, Stickereien, Puppen und mehr.
(Selbstporträt)