Auf dem Bild wird die "neue Schule" gezeigt.
Schon im Jahre 1935 drängte die Kreisleitung der NSDAP in Melsungen darauf, dass in Körle ein Jugendheim gebaut werden sollte. Der Körler Gemeinderat versuchte, durch das Mieten geeigneter Räume einen Neubau vorerst zu vermeiden. Als der Druck der NS Dienststellen immer größer wurde, beschloss die Gemeindevertretung den Bau eines „Hitlerjugend Heims“ auf dem alten Friedhof, obwohl die Kirchenbehörde nur zögerlich bereit war, den nicht mehr genutzten Friedhof zu säkularisieren. Das Haus wurde im Jahre 1938 gebaut und konnte im Jahre 1939 von den NS – Jugendorganisationen genutzt werden. Nach dem Kriegsbeginn im Jahre 1939 war die Nutzung jedoch sehr eingeschränkt. Kurz nach dem Ausbruch des sogenannten Frankreichfeldzuges wurden französische Kriegsgefangene hier untergebracht. Kurze Zeit später, nachdem die Kriegsgefangenen nach Wagenfurth verlegt worden waren, nutzte die Kasseler Heinrich Schütz Schule das Haus als sogenanntes KLV - Lager. Die „Kinder-Land-Verschickung“ sollte die Schülerinnen und Schüler vor den Luftangriffen schützen. Während der letzten Kriegsmonate war das Haus Ausbildungslager für den „Volkssturm“. Nach dem Krieg ließ die Gemeinde notdürftig Wohnungen für Heimatvertriebene in dem Haus herrichten. Die Gemeindeverwaltung bekam einen Raum und in der Vorhalle eröffnete ein Frisör sein Geschäft. Wegen der großen Wohnungsnot fehlte es im Dorf an Badezimmern; deshalb hatte die Gemeinde für kurze Zeit in Kellerräumen des ehemaligen HJ-Heimes Badewannen und Duschen für die allgemeine Benutzung einbauen lassen. Im Jahre 1949 wurde das Haus dann in eine Schule umgebaut. Nachdem im Jahre 1949 die Körler Schule in den Neubau am Eselspfad umgezogen war, konnte man das Gebäude wieder als Wohnhaus nutzen.